Ich werde häufig mit der Aussage konfrontiert; wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. Das ist rein mathematisch gesehen richtig und hat auch bei genauerer Betrachtung etwas für sich. Allerdings haben machen Menschen mehr Möglichkeiten die Ergebnisse des „an sich Denkens“ umzusetzen und schränken dabei die Möglichkeiten anderer ein. Daher ist der Satz für mich unvollständig, es geht auch darum an Andere zu denken. Natürlich ist es wichtig nach sich und seinen eigenen Bedürfnissen zu schauen, genauso wichtig ist es aber auch nach den der Anderen zu schauen, die von meinen Entscheidungen betroffen sind. Die Anderen können dabei Familienmitglieder, Freunde, Arbeitskollegen oder die Kassiererin sei, aber auch die Näherinnen in Bangladesch oder die Schweine in der Massentierhaltung.
Wenn jeder an sich denkt und darauf achtet, dass die daraus abgeleiteten Handlungen den Anderen berücksichtigen, ihn nicht einschränken und ihm wenn möglich auch etwas positives zukommen lassen, dann ist an alle gedacht.