Erinnerungen sind nicht unbedingt das, für was wir sie halten

Wir erinnern uns nicht an Ereignisse , sondern nur an die Erinnerung an das Ereignis und dann an die Erinnerung der Erinnerung an das Ereignis. Erlebnisse aus der Vergangenheit sind nicht abgelegt und können immer wieder abgerufen werden, das Gehirn legt die Erinnerung nach jedem abrufen wieder neu ab. Bei dieser Reproduktion beeinflussen unsere eigenen Wünsche, Werte und Vorstellungen die neu abgelegten Erinnerungen.

Eine alte Weisheit lautet, dass man sich nicht auf seine Erinnerung verlassen darf, selbst wenn es nur darauf ankommt. Diese Weisheit hat wohl ihren Ursprung in dieser Erkenntnis.

Das Gehirn ist nicht dafür angelegt, als Speicher für unsere Vergangenheit zu fungieren, es ist kein Aufnahmegerät für unser Leben. Es ist dafür gemacht uns das Überleben in der Zukunft zu sichern, also als Hilfsmittel zur Bewältigung unseres Alltags. Wenn wir unseren Erinnerungen zu viel Gewicht geben, diffundieren diffuse Ängste aus der Vergangenheit in unsere Gegenwart und unsere Bereitschaft uns Neuem zuzuwenden schwindet.

In der Geschichte des Alten Testaments von Lots Frau, die bei der Flucht der Familie aus Sodom entgegen der Anweisung zurückschaut, erstarrt sie zur Salzsäule. Sie wird bewegungsunfähig, sie kann sich Neuem nicht zuwenden, wie alle, die zu sehr von Ihrer Vergangenheit gefangen gehalten werden.

Vertrauen und Mut

Auf andere Menschen offen zuzugehen und somit verletzbar zu sein, ist mutig und verlangt Vertrauen, Vertrauen in mich, Vertrauen in den Anderen und Vertrauen in das Leben. Es bedeutet frei zu sein vom zwanghaften Großseinwollen und -müssen. Mich darauf zu besinnen, dass das, was ich in meinem Inneren bin, unendlich mehr ist als alles, was ich von mir denke und glaube.

In der aktuellen Zeit scheint dieser Mut wichtiger denn je. Achtsamkeit kann uns dabei helfen die Situationen zu erkennen, in denen wir mutig sind und die in denen wir ängstlich sind.

Achte auf Deine Motivation

Motivation und Absicht sind die Samen,
aus denen unsere Zukunft ersteht.

Jack Kornfield
Die universellen Prinzipien buddhistischer Psychologie, 17. Prinzip

Daraus könnte man eine Erweiterung des bekannten Spruchs aus dem Talmund ableiten. Das bedeutet, dass noch vor den Gedanken die Motivation und Absicht stehen.

Achte auf Deine Absichten, denn sie werden Gedanken.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Offener Meditationskreis gestartet

Alleine für sich zu meditieren hat eine bestimmte Qualität – dies gemeinsam in einer Gruppe zu tun, eine andere. Um beide Wege für jeden einzelnen zu ermöglichen, wurde ein offener Meditationskreis in Heppenheim-Kirschhausen gegründet. Alle sind herzlich eingeladen:

Hier finden Sie Informationen zum offenen Meditationskreis

Bei Interesse bitte vorab eine E-Mail senden an meditation-kirschhausen@achtsamkeit-online.eu.