Erfahrungen mit dem Bodyscan

Und, hast Du den Bodyscan durchgeführt? Wenn nein, was benötigst Du noch um zu Starten? Du hast heute wieder eine neue Chance mit der Praxis zu beginnen.

Wenn Du den Bodyscan durchgeführt hast, kannst Du vielleicht die nachfolgenden Fragen beantworten:

  • Was hast Du wahrgenommen? (z.B. körperliche Empfindungen, einschließend Geräusche, Gefühle, Farben, Formen und Bewegung)
  • Wie hat es sich angefühlt?
  • Wo fanden diese statt – bestimmter Ort oder im ganzen Körper?
  • Änderten sich die Körperempfindungen oder waren sie gleichbleibend?
  • Was waren die Emotionen/Gefühle und Gedanken, die damit verbunden waren?
  • Welche Gedanken sind aufgetaucht über die Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft?
  • Wenn Deine Gedanken gewandert sind, wohin sind sie gegangen?

 

Beispiele für:

  • Körperempfindungen … Ruhelosigkeit, Schmerz, Hitze/Kälte, schwer/leicht, usw.?
  • Gedanken … Erinnerungen, Sorgen, Pläne, Zeit, Essen, usw.?
  • Emotionen … traurig, wütend, ängstlich, glücklich, sicher, liebend, usw.?

Im eigenen Körper ankommen

Was hältst Du davon heute damit zu beginnen, täglich einen kurzen Bodyscan (zu deutsch Körperreise) zu praktizieren?

Wir sind oft so in Gedanken, dass wir den Kontakt zu unserem Körper verloren haben und ihn erst wieder wahrnehmen, wenn etwas mit unserem Körper nicht stimmt. Dann spüren wir Schmerzen oder fühlen uns unwohl. Bei dieser Praxis geht es darum, alle Signale, die Dein Körper aussendet, bewusst wahrzunehmen. Der Body-Scan ist eine Einladung, Wachheit und Körperbewusstsein zu kultivieren.

Anleitung

Nimm eine bequeme Haltung in der Rückenlage ein. Vielleicht brauchst Du ein Kissen für den Nacken oder die Knie oder möchtest Dich mit einer Decke zudecken. Lass Dir Zeit, um in der liegenden Haltung anzukommen. Spüre den Kontakt Deines Körpers zur Unterlage. Wenn es Dir möglich ist, schließe sanft die Augen. Den Atem beobachten. Wenn es Dir möglich ist, dann lasse den Atem durch die Nase ein- und ausströmen. Den Atem nicht beeinflussen, sondern einfach geschehen lassen. Auf die Empfindungen an der Bauchdecke achten.

Wenn Du soweit bist, geh mit Deiner Aufmerksamkeit zu Deinem rechten Fuß. Wie fühlt sich die Ferse an, wie das Fußgelenk? Registriere alle Empfindungen, die Dein Körper aussendet, ganz gleich, ob sie in diesem Moment angenehm, unangenehm oder neutral sind. Betrachte Deine Körperempfindungen: Neugierig, interessiert und offen. Und nimm alles, was Dir begegnet, mit einer wohlwollenden Haltung an. Geh langsam über die Wade, das Kniegelenk hoch bis zur Hüfte, dann das gleiche mit dem linken Bein.

Es ist ganz normal, dass der Geist immer wieder abschweift und sich zum Beispiel mit Gedanken, Tagträumen, oder Erinnerungen beschäftigt. Wenn Du dies bemerkst, nimm dies zur Kenntnis, was Dir gerade durch den Kopf geht und kehre dann mit Deiner Aufmerksamkeit in die entsprechende Körperregion zurück, ohne aus diesem Vorgang ein Problem zu machen.

Von der Hüfte spüre erst in den Unterleib, danach in den Bauch und in die Brustregion hinein. Verfolge die Wirbelsäule am Rücken von unten bis oben, spüre danach auch in die Arme, Hände und Finger. Geh zum Schluss zu Deinem Kopf.

Mit Bewusstheit und Mitgefühl den Körper erforschen. Alle Körperempfindungen wahrnehmen so wie sie in diesem Moment sind.

Die Aufmerksamkeit wieder ganz auf den Körper richten den Körper als Ganzes spüren den Kontakt mit der Unterlage den Kontakt mit der Kleidung den Kontakt mit der Luft, die Dich umgibt. Die Finger und die Zehen bewegen und dann nach und nach den ganzen Körper. Recke und strecke Dich und mache Bewegungen, die Dir jetzt gut tun. Öffne sanft Deine Augen und nimm den Raum wahr, in dem Du Dich befindet. Und wenn es dann Deine Zeit ist, komme langsam über die Seite wieder zum Sitzen. Bleibe in der Ruhe und Bewusstheit, wenn Du Dich gleich wieder den Dingen in Deinem Alltag zuwendest.

Tägliche Praxis

Nimm Dir für diese Übung täglich 15-20 Minuten Zeit. Je öfter Du den Bodyscan machst, desto feiner wird auch Deine Wahrnehmung und Dein Kontakt mit Deinem Körper.

Zum Anfangen kannst Du auch einen geführten Bodyscan üben. Die Techniker Krankenkasse bietet hier eine sehr gute, professionell produzierte Anleitung zum freien Download an. Wenn Du einige Male mit der Instruktion geübt und die Reihenfolge verinnerlicht hast, dann kannst Du auch ohne Anleitung, in Deinem ganz persönlichen Tempo, üben. Der Bodyscan, und Meditation im allgemeinen, ist eine Methode zur Selbstregulation, versuche daher eine Übungspraxis zu entwickeln, bei der Du nicht von einer externen Anleitung abhängig bist.

Heute ist ein guter Tag, um damit zu beginnen die Welt zu verändern

Willst Du die Welt verändern, dann verändere Dein Land.
Willst Du Dein Land verändern, dann verändere Deine Stadt.
Willst Du Deine Stadt verändern, dann verändere Deine Straße.
Willst Du Deine Straße verändern, dann verändere Dein Haus.
Willst Du Dein Haus verändern, dann verändere Dich.
(Laotse)

Vielleicht ist es ja eine gute Idee mit regelmäßigen Meditieren zu beginnen.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Ein aufregendes, spannendes und ereignisreiches, aber auch achtsames Jahr liegt hinter uns allen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei dir als Leser dieses Blogs für deine Unterstützung und Treue in den vergangenen zwölf Monaten bedanken. Gleichzeitig wünschen wir dir und allen Menschen fröhliche und erholsame Festtage sowie Gesundheit und Glück für das kommende Jahr.

Achtsamkeit als Start

Wenn wir uns von dem Wunsch lösen, dass in diesem Augenblick etwas anderes geschehen möge, als tatsächlich geschieht, machen wir einen grundlegenden Schritt in Richtung dessen, was hier und jetzt ist. Wenn wir hoffen, irgendwohin zu gelangen oder uns auf eine bestimmte Art zu entwickeln, können wir nur von dem Punkt ausgehen, an dem wir uns in diesem Augenblick befinden – ein Wissen, das unmittelbar aus der Entwicklung der Achtsamkeit erwächst -, so bewegen wir uns möglicherweise trotz all unserer Bemühungen und Erwartungen im Kreis.

(Jon Kabat-Zinn: Im Alltag Ruhe finden: Knaur 2010, S. 29)

Innehalten

Achtsamkeit heißt aufzuwachen und in Harmonie mit der Welt und sich selbst zu leben. Daher kann die Praxis der Achtsamkeit zu einer Weltsicht führen, die den materialistischen Werten unserer Gesellschaft entgegengesetzt ist und zur Zufriedenheit, Harmonie und Weisheit führt. Die Kraft liegt in der praktischen Umsetzung und Anwendung.

Ein guter Start für die Praxis der Achtsamkeit ist das Innehalten, für einen Augenblick in den „Seins-Modus“ überzuwechseln. Damit werden die Dinge, die uns beschäftigen und wegen derer wir uns „schlecht“ fühlen, in die angemessene Relation gesetzt. Innehalten kann man immer wieder im Laufe des Tages und folgt dabei am besten folgenden Schritte:

  1. Bewusst innehalten
  2. Körper wahrnehmen
  3. Erden und aufrichten
  4. Spannungen lösen
  5. Atem beobachten

 

Innehalten kann man für ein paar Sekunden oder Minuten. Es geht um das Loslassen und vollkommene Akzeptieren des Augenblicks. Das schließt auch die eigenen Gefühle und Wahrnehmungen ein.

Veränderung durch Meditation

Um Veränderung durch Meditation herbeizuführen, muss man damit aufhören, etwas verändern zu wollen. Präsent zu sein ist genug. Es ist eine starke Praxis. Dem gegenwärtigen Moment – so wie er ist – volle Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn man das tut, kommt man tatsächlich mit dem Mysterium und der Schönheit des Lebens in Berührung und ist mit ihnen im Einklang. Aus dieser Begegnung und aus diesem Bewusstsein ergeben sich Veränderung und Wandlung.

(Jeffrey Brantley: Der Angst den Schrecken nehmen. Achtsamkeit als Weg zur Befreiung von Ängsten. Freiamt: Arbor 2006, S. 212)