Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Ein aufregendes, spannendes und ereignisreiches, aber auch achtsames Jahr liegt hinter uns allen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei dir als Leser dieses Blogs für deine Unterstützung und Treue in den vergangenen zwölf Monaten bedanken. Gleichzeitig wünschen wir dir und allen Menschen fröhliche und erholsame Festtage sowie Gesundheit und Glück für das kommende Jahr.

Achtsamkeit als Start

Wenn wir uns von dem Wunsch lösen, dass in diesem Augenblick etwas anderes geschehen möge, als tatsächlich geschieht, machen wir einen grundlegenden Schritt in Richtung dessen, was hier und jetzt ist. Wenn wir hoffen, irgendwohin zu gelangen oder uns auf eine bestimmte Art zu entwickeln, können wir nur von dem Punkt ausgehen, an dem wir uns in diesem Augenblick befinden – ein Wissen, das unmittelbar aus der Entwicklung der Achtsamkeit erwächst -, so bewegen wir uns möglicherweise trotz all unserer Bemühungen und Erwartungen im Kreis.

(Jon Kabat-Zinn: Im Alltag Ruhe finden: Knaur 2010, S. 29)

Innehalten

Achtsamkeit heißt aufzuwachen und in Harmonie mit der Welt und sich selbst zu leben. Daher kann die Praxis der Achtsamkeit zu einer Weltsicht führen, die den materialistischen Werten unserer Gesellschaft entgegengesetzt ist und zur Zufriedenheit, Harmonie und Weisheit führt. Die Kraft liegt in der praktischen Umsetzung und Anwendung.

Ein guter Start für die Praxis der Achtsamkeit ist das Innehalten, für einen Augenblick in den „Seins-Modus“ überzuwechseln. Damit werden die Dinge, die uns beschäftigen und wegen derer wir uns „schlecht“ fühlen, in die angemessene Relation gesetzt. Innehalten kann man immer wieder im Laufe des Tages und folgt dabei am besten folgenden Schritte:

  1. Bewusst innehalten
  2. Körper wahrnehmen
  3. Erden und aufrichten
  4. Spannungen lösen
  5. Atem beobachten

 

Innehalten kann man für ein paar Sekunden oder Minuten. Es geht um das Loslassen und vollkommene Akzeptieren des Augenblicks. Das schließt auch die eigenen Gefühle und Wahrnehmungen ein.

Veränderung durch Meditation

Um Veränderung durch Meditation herbeizuführen, muss man damit aufhören, etwas verändern zu wollen. Präsent zu sein ist genug. Es ist eine starke Praxis. Dem gegenwärtigen Moment – so wie er ist – volle Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn man das tut, kommt man tatsächlich mit dem Mysterium und der Schönheit des Lebens in Berührung und ist mit ihnen im Einklang. Aus dieser Begegnung und aus diesem Bewusstsein ergeben sich Veränderung und Wandlung.

(Jeffrey Brantley: Der Angst den Schrecken nehmen. Achtsamkeit als Weg zur Befreiung von Ängsten. Freiamt: Arbor 2006, S. 212)

Wenn jeder an sich denkt

Ich werde häufig mit der Aussage konfrontiert; wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. Das ist rein mathematisch gesehen richtig und hat auch bei genauerer Betrachtung etwas für sich. Allerdings haben machen Menschen mehr Möglichkeiten die Ergebnisse des „an sich Denkens“ umzusetzen und schränken dabei die Möglichkeiten anderer ein. Daher ist der Satz für mich unvollständig, es geht auch darum an Andere zu denken. Natürlich ist es wichtig nach sich und seinen eigenen Bedürfnissen zu schauen, genauso wichtig ist es aber auch nach den der Anderen zu schauen, die von meinen Entscheidungen betroffen sind. Die Anderen können dabei Familienmitglieder, Freunde, Arbeitskollegen oder die Kassiererin sei, aber auch die Näherinnen in Bangladesch oder die Schweine in der Massentierhaltung.

Wenn jeder an sich denkt und darauf achtet, dass die daraus abgeleiteten Handlungen den Anderen berücksichtigen, ihn nicht einschränken und ihm wenn möglich auch etwas positives zukommen lassen, dann ist an alle gedacht.

Der Schlüssel zum Glück

Die Dinge sind wie sie sind und nicht, wie wir sie gerne hätten. Dies zu begreifen und zu akzeptieren ist der Schlüssel zum Glück.

Ist Glück also das bloße Hinnehmen von Allem wie es ist? Nein, das ist es nicht. Denn aus dem Zustand im Jetzt entwickelt sich wieder Neues, immer und überall. Das bloße Hinnehmen ist der erste Schritt und der besteht einfach darin, ganz da zu sein, um bereit für den nächsten Schritt zu sein. Glück erfährt der, der es versteht das Leben zunächst so anzunehmen wie es ist.

Anderen lieben wie sich selbst

Häufig vergesse ich, dass alle Wesen, so wie ich, glücklich sein wollen und nicht mehr leiden wollen. Ich vergesse, mich in den anderen hineinzuversetzen und versuchen ihn zu verstehen. Das ist aber eines der Geheimnisse des Lebens, erst wenn wir den anderen verstehen, werden wir selbst verstanden.

Ich rufe mir diesen Aspekt immer wieder ins Bewusstsein, in dem ich bei anderen Menschen  zwischen ihrem Verhalten und dem, was sie ihrer wahren Natur nach sind, unterscheide. Dann habe ich Vertrauen zu den Menschen und es wird für mich zum natürlichen Prozess, andere verstehen zu wollen. Denn mein Menschenbild in der Begegnung ist dann, dass der Mensch grundlegend gut und mitfühlend ist.

Jeder von uns besitzt die Fähigkeit, zum Buddha heranzureifen oder wie Jesus es ausdrückt, „Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ Matthäus 25,40.